Im Prinzip ist Ubuntu 9.10 (Karmic Koala) für die Verwendung von Firewire-Kameras bereits vorbereitet, so dass eigentlich von jeder Kamera aus Videos übertragen werden können. Hierfür gibt es entweder Konsolenprogramme wie dvgrab oder Desktopprogramme wie Kdenlive, die hervoragend funktionieren und überdies auch wirklich einfach zu bedienen sind.
Ein Problem besteht nur in der Firewire-Konfiguration von Ubuntu 9.10, das noch den alten Firewire Stack des Linux Kernels verwendet. Undzwar werden beim Systemstart nicht alle benötigten Kernelmodule geladen. Ebenso wird das entsprechende Verzeichnis /dev/raw1394 nur mit Schreibrechten für root ausgestattet. Nachfolgend ein Workaround für dieses Problem, wie er auch etwas versteckt im Handbuch von Kdenlive beschrieben wird.
Zunächst muss sichergestellt werden, dass die benötigten Kernelmodule geladen werden. Das heißt, folgende Zeilen müssen der Datei /etc/modules hinzugefügt werden. (Achtung, Datei muss mit root-Rechten bearbeitet werden)
Datei /etc/modules |
raw1394 video1394 dv1394 |
Nach einem Neustart (oder manuellem Laden der Module mit modprobe) wird eine am Firewire-Port eingesteckte Kamera erkannt, kann aber nur mit root-Rechten verwendet werden. Das ist noch etwas unschön. Eine pragmatische Lösung für dieses Problem besteht darin, die Zugriffsrechte des Verzeichnisses /dev/raw1394 manuell zu ändern. Am Besten legt man sich hierfür einen Launcher auf dem Desktop oder im Anwendungsmenü von Gnome mit folgendem Inhalt an:
Neuer Launcher | |
Typ: | Konsole |
Kommando: | sudo chmod 666 /dev/raw1394 |
Der Launcher öffnet ein Konsolenfenster, dass zur Eingabe des eigenen Benutzerpassworts auffordert. Anschließend werden die Zugriffsrechte des Verzeichnisses geändert, so dass alle Benutzer mit zum Herunterfahren des Rechners auf die Firewire-Geräte zugreifen können.